Sonntag, 28. Dezember 2014

Abriss der Thermenruine in Keitum auf Sylt?

Wird noch in der Amtszeit von der alten Sylter Bürgermeisterin Petra Reiber eine Lösung gefunden für die Keitumer Thermen?
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„Es gibt aber eine Lösung für dieses Problem“, ist Petra Reiber überzeugt, um sogleich hinzuzufügen, dass dies auch „die einizge ist, die realistisch und zeitnah umsetzbar wäre“. Wenn man der Bürgermeisterin dann genau zuhört, muss man sich konzentrieren, um den Zusammenhängen folgen zu können, die den „Keitumer Schandfleck“ zu einem gordischen Knoten werden ließen. Und der ist bekanntlich nicht ganz heil zu lösen, sondern nur mit einem scharfen Schlag.
Petra Reibers Lösung basiert auf einem Gespräch, das sie mit dem Multiunternehmer und Hotelbetreiber Kurt Zech geführt hat. Zech hatte bereits vor gut einem Jahr eine Lösung angeboten, die so aussah, dass er neben seinem – seinerzeit noch im Bau befindlichen Hotel Severin's Resort & Spa – die Fläche erwirbt, die als Christiansen-Wiese bekannt ist, um dort dringend benötigte Personalhäuser bauen zu können. Im Gegenzug hätte Zech, der Hauptgläubiger im Insolvenzverfahren um die Abwicklung der Thermen-Ruine ist, seine Millionenforderungen gegenüber der Gemeinde Sylt im Thermen-Streit fallen gelassen und eventuell die Abrisskosten für das „Schandmal“ übernommen.
Ein Ansinnen, das aber von der Politik entschieden abgelehnt wurde. Nicht zuletzt glaubten Vertreter der Politik wie der Vorsitzende der SPD-Fraktion Gerd Nielsen, dass damit ein unrechtmäßiges Kompensationsgeschäft eingegangen würde, das die Landesverordnung nicht zulassen dürfte.
Mittlerweile ist das Severin's eröffnet, Zech hat seine Mitarbeit in angekauften Personalhäusern untergebracht, sieht, dass die Nachfrage in seinem Hotel groß ist und gibt sich sehr gelassen, wenn es um die Frage nach einem etwaigen Imageschaden für das Hotel durch die Thermen-Ruine geht. „Die Leute haben sich doch daran gewöhnt, fragen sogar danach“, weiß Zech, der dennoch ein Interesse an einer Lösung für den Abriss der Ruine hat – trotz aller zweifelhaften Popularität, die sie mittlerweile genießt.
Für ihn könnte die jetzt so aussehen, dass er die 20.000 Quadratmeter große Christiansen-Wiese von dem Grundstückseigner Dirk Christiansen erwirbt, mit dem die Gemeinde Sylt keine Einigung erzielen könnte. Ein sündhaft teures Filetstück, dessen südlichen Teil er der Gemeinde übereignen würde, die dort das dringend geforderte Bauen für junge Sylter realisieren könnte. Zech selbst würde aber auf dem nördlichen Teil, im direkten Anschluss an das Severin's, sein Hotel um weitere neun Doppelhäuser, sprich 18 Einheiten erweitern wollen. Für Personalwohnungen ist das Grundstück zu kostbar, also zu teuer, als Hotelerweiterung verspricht sich Zech dort die notwendige Rendite. Die Landesplanung – das wiederum hat Petra Reiber geklärt – würde dieser Erweiterung zustimmen, da an dieser Stelle nur Objekte entstehen dürfen, die als Hotel und nicht als Zweitwohnungen genutzt werden.
„Das ist die Kröte, die die Gemeinde schlucken muss“, gibt Petra Reiber unumwunden zu. Doch für sie ist das neue Zech-Angebot die einzige Chance, jetzt und nicht erst in fünf oder zehn Jahren verhandeln zu können. „Denn wenn dieses Angebot nicht akzeptiert wird, haben wir nix, aber ein sich womöglich über weitere Jahre hinziehendes Insolvenzverfahren, dessen Ausgang völlig offen ist.“
Darüber hinaus könnte Zech seine Forderungen geltend machen, die er aus den Bauzeiten der Therme gegenüber der Gemeinde Sylt hat als Amtsnachfolge der Gemeinde Sylt-Ost. Die hatte Zech seinerzeit gebeten, den Bau des Bades – trotz der Zahlungsschwierigkeiten der Thermen-Betreibergesellschaft – fortzuführen. Dafür ließ sich Zech eine Bürgschaft in Höhe von einer Million Euro zusichern. Mit Zinsen ist diese Forderung bereits auf über 1,5 Millionen Euro gestiegen.
Zu den finanziellen Verpflichtungen gegenüber Zech windet sich noch eine weitere Verflechtung in den Keitumer Knoten: die Christiansen Wiese. Ihr Eigner hatte dort Baurecht zugesagt bekommen, das ihm aber wieder entzogen werden konnte, da bestimmte Fristen, die für die Unterzeichnung des damaligen Kontrakts zwischen ihm und der Gemeinde aus Sicht derselben abgelaufen waren. Kurzum: Zwischen Christiansen und der Gemeinde Sylt ist das Tuch zerschnitten. Nur Kurt Zech kann zurzeit mit ihm über das Grundstück verhandeln und ist dazu wohl auch bereit.
Die Betrachtung dieser Gemengelage macht den Bremer Multiunternehmer Zech zum Schlüssel für die Auflösung des Keitumer Knotens. So jedenfalls sieht es Petra Reiber. „Wenn wir diesen Weg nicht gehen, dann wird uns die Keitumer Ruine noch die nächsten Jahre erhalten bleiben. Dann brauchen wir die Frage, was auf diesem wunderbaren Grundstück Attraktives entstehen könnte, gar nicht erst zu denken, weil dort dann weiter über viele Jahre nichts gehen wird“. Petra Reiber weiß sich da auf einem Kenntnisstand, den sie durch zahlreiche Diskussionen mit den Anwälten der Gemeinde und den Begegnungen mit dem Insolvenzverwalter erlangt hat.
Wie unsere Zeitung erfahren hat, wird am 8. Januar eine kleine Verhandlungskommission aus politischen Vertretern, Bürgermeisterin, KLM-Spitze und Bauamt die Zech-Lösung diskutieren. Es ist bereits die zweite Runde, die sich um eine außergerichtlichen Einigung mit Kurt Zech bemüht. Der Anwalt der Gemeinde Sylt in diesem Verfahren, Dr. Christian Krage, und der Zech-Anwalt werden ebenfalls dabei sein, um die Szenarien zu entwickeln, die bei Zustimmung beziehungsweise Ablehnung der vorgeschlagenen Lösung vorstellbar sind.
„Kommt es nicht zu der vorgeschlagenen Lösung, bin ich am Ende meines Lateins“, gibt Petra Reiber zu. „Dann wird nicht nur die Keitumer Ruine ein heißes Thema für meine Nachfolger, sondern auch die Frage, wie die Entwicklung des Thermengeländes und das Bauen für junge Sylter realisiert werden soll.
Quelle Sylter Rundschau
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Mittwoch, 17. Dezember 2014

Biikebrennen jetzt Kultur

Das Biikebrennen wird in das national Verzeichnis "Immaterielles Kulturerbe" aufgenommen. In Schleswig-Holstein und vor allem auf Sylt ist die Freude groß.
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Der Sächsische Knabenchor, das Köhlerhandwerk, die deutsche Brotkultur und das Biikebrennen haben seit gestern eine Gemeinsamkeit: Sie stehen im nationalen Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe der Unesco. Die Kultusministerkonferenz hat gestern gemeinsam mit der Bundesbeauftragten für Minderheiten und der Deutschen Unesco-Kommission erstmalig 27 Einträge in das Verzeichnis bekanntgegeben, darunter auch die Falknerei, der rheinische Karneval, die Morsetelegrafie oder die Walz. Das Verzeichnis soll von Jahr zu Jahr wachsen und langfristig die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen in und aus Deutschland sichtbar machen.

Eingereicht wurde der Antrag, das Biikebrennen in die Liste der lebendigen Traditionen aufzunehmen, vom Friesenrat, der als offizielles Gremium gegenüber Kreis, Land, Bund und Europa als Vertreter der friesischen Minderheit auftritt. Seit 2012 läuft der Antrag und das Ergebnis wurde landesweit mit Spannung erwartet. Die Bekanntgabe der Entscheidung sorgte daher für Jubel vor allem auf Sylt denn dort hat das heutige Biikebrennen seinen Ursprung. Nachdem das heidnische Fest in Vergessenheit geraten war, wurde es durch den Sylter Chronisten C.-P. Hansen wieder eingeführt.
Quelle: Sylter Rundschau

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Dienstag, 16. Dezember 2014

Bürgermeisterwahl auf Sylt 1 Runde

SYLT | Die „Rebellin“ gegen den Mann mit dem Sylt-Bonus:Gabriele Pauli und Nikolas Häckel werden am 11. Januar in einer Stichwahl gegeneinander antreten. Die 57-jährige ehemalige Fürther Landrätin erhielt  bei der Bürgermeisterwahl der Gemeinde Sylt am Sonntag 30,6 Prozent der Stimmen, der 40-jährige gebürtige Sylter landete mit 27 Prozent der Stimmen auf dem zweiten Platz. 
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Beide zeigten sich erfreut über das Ergebnis: „Entspannt“ sei sie nun, sagte eine strahlende Gabriele Pauli, als das Ergebnis gerade feststand. Nachdem sie die vergangenen Wochen „so fixiert“ auf den Wahlkampf gewesen sei, fühle sie sich nun im Beisein ihrer Mutter und ihrer Tochter gelöst. Sie freue sich, dass sie nun während der Weihnachtstage zur Ruhe kommen könne und gemeinsam mit ihrer Familie ihre Gedanken ordnen könne. Sie könne verstehen, dass sich einige Wähler auch für Nikolas Häckel als gebürtigen Sylter entschieden hätten, glaube aber, dass sie mit ihrer 18-jährigen Verwaltungserfahrung und ihren politischen Kenntnissen letztendlich besser als Sylter Bürgermeisterin geeignet sei.
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Montag, 8. Dezember 2014

Fachkräftemange auf Sylt in der Gasttronomie

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Die Auswirkungen, die der Fachkräftemangel auf die etablierten Restaurants und Einzelhändler der Insel hat, lesen sich verheerend: Jörg Müller wird im kommenden Jahr sein Restaurant verkleinern, im Januar dieses Jahres schloss nach 40 Jahren das Steak- und Haxenhäuschen von Gastronom Stephan Beck in Westerland und bei der Ortsbeiratssitzung in Keitum am vergangnenen Mittwoch verkündete Karsten Wulff, nach 21 Jahren sein Fischrestaurant zu schließen.



Bei vielen dieser Restaurants handelt es sich um langjährig etablierte, beliebte und ausgezeichnete Restaurants, die nicht aufgrund mangelnder Gäste oder schlechter Qualität schließen oder sich verkleinern, sie alle eint das gleiche Problem: Sie finden kein qualifiziertes Personal.

Karsten Wulff und seine Frau fiele der Schritt sehr schwer, erklärte er in der öffentlichen Sitzung im Friesensaal, aber die letzte Saison sei aufgrund fehlender Fachkräfte die härteste seiner Laufbahn gewesen. „Wir haben ein schlimmes Jahr hinter uns und für das nächste Jahr hätten wir eine komplett neue Service-Mannschaft einstellen müssen. Das ist einfach nicht möglich und wir haben keine Alternative gesehen“.

„Es ist eine traurige Entwicklung“, erzählt Jörg Müller, „wir finden seit Jahren keine kompetenten Auszubildenden mehr, den meisten Schulabgängern ist der Beruf Koch einfach zu anstrengend und sie wählen kaufmännische Berufe, bei denen sie am Schreibtisch sitzen.“ Stephan Beck, ehemaliger Besitzer des Steak- und Haxenhäuschens und Vorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) auf Sylt, bestätigt Müllers Aussage: „Wir leben heute in einer Schlipsträgergesellschaft. In die Gastronomie will kaum noch jemand, vor allem weil es ein harter und kraftraubender Beruf ist.“ Auch die Arbeitszeiten schrecken laut Beck viele Schulabgänger ab: „Wir arbeiten antizyklisch, das heißt abends, am Wochenende, an Feiertagen, in den Ferien - wenn alle anderen frei haben, sind wir auf der Arbeit und das ist für viele Jugendliche einfach unattraktiv. Das hat vielleicht auch mit dem heutigen Zeitgeist zu tun, der Freizeitgedanke obsiegt bei vielen.“

Das Problem betrifft nicht nur Sylt, jedoch ist die Insel aufgrund der zahlreichen gastgewerblichen Betriebe besonders betroffen. Die Anzahl an gastronomischen Betrieben ist in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen: „Als ich 1973 auf die Insel kam, gab es hier 131 Restaurants, heute sind es über 400“, gibt Stephan Beck zu bedenken, „natürlich resultieren auch daraus Engpässe, hier kämpfen viele Restaurants um wenige Bewerber.“ Vor allem Sylter Jugendliche meiden das Gastgewerbe. Viele Jugendliche haben durch ihre Familien hautnah miterlebt, was es bedeute, im Gastgewerbe zu arbeiten und möchten deshalb etwas anderes machen. So wie vielen anderen Familien auf der Insel geht es auch Beck selbst, dessen Kinder heute in Hamburg leben und den Familienbetrieb nicht übernehmen wollten.

Wie sehr die Fachkräfte auf Sylt fehlen, weiß auch Sylvia Dehn, Besitzerin des Edeka-Marktes in Hörnum. Sie und ihr Mann müssen notgedrungen noch vor der nächsten Saison die Fleischerei in ihrem Supermarkt schließen, da ihnen ausgelernte Fleischer fehlen: „Früher bekamen wir unsere Mitarbeiter noch aus dem Dorf, heute suchen wir deutschlandweit und finden trotzdem kein Personal,“ klagt sie. „Wir müssen dringend etwas unternehmen“, bestätigt Stephan Beck. Zur Zeit säße man daran, mit Dänemark ein grenzüberschreitetendes Projekt zu entwickeln, bei dem sich beide Länder beim Kampf gegen den Fachkräftemangel unterstütze

Quelle: Sylter Rundschau